Trockenmauern im Garten

Sie kann Sichtschutz bieten, Beete einfassen, Hochbeet und Kräuterspirale umrahmen oder Höhenunterschiede abfangen – für Trockenmauern gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Neben ihrer Funktion sind sie immer auch ein reizvolles, gestalterisches Element, dass dem Garten Struktur verleiht UND Lebensräume schafft für trockenheitsliebende Pflanzen und wärmebedürftige Eidechsen, Insekten und Kleinsäuger. Im Gegensatz zu Beton oder Kunststoffelementen wird eine Trockenmauer im Laufe der Jahre schöner. Probiere es aus!
Mit etwas handwerklichem und gestalterischen Geschick ist ein kleines Mäuerchen schnell gebaut! Unten findest Du Tipps zum Bau einer Trockenmauer ...

 

Trockenmauer bauen und bepflanzen

Trockenmauer bauen und bepflanzen

Egal ob freistehende, beidseitige Trockenmauer oder eine einseitige, die an einem Hang anlehnt – Mörtel, Beton oder andere Hilfs- und Bindemittel kommen hier nicht vor. Auf diese Weise entstehen Fugen und Hohlräume, die wichtig für Tiere und Pflanzen sind.  

Weil das WWW viele gute Anleitungen zum Trockenmauerbau bietet, hier nur ein paar wesentliche Anhaltspunkte, damit Du weißt, was beim Trockenmauer-Bau auf dich zukommt. 
 

Steine aus der Region 

Alle Gesteinsarten sind geeignet, bestenfalls nimmst Du regional typisches Gestein wie Gneis, Porphyr, Granit oder Kalk- und Sandsteine. Beste Bezugsquellen sind Natursteinhändler und nur bedingt die Baumärkte.  

Auch alte Klinker, Ziegelsteine, Betoneinfassungen und große Platten können verbaut werden. Kreativität kennt bekanntlich keine Grenzen! Am einfachsten lassen sich die Steine schichten, wenn sie flach sind oder ebene Oberflächen aufweisen. Mit unregelmäßigen Steinen zu bauen ist schwieriger und dauert länger.  
 

Das Fundament garantiert die Stabilität 

Trockenmauern benötigen für ihre Stabilität und Sicherheit ein Fundament aus verdichtetem Kies (Körnung 0/32) oder Schotter. Tiefe und Breite richten sich dabei nach der Mauergröße. Beispiel: Eine freistehende Mauer von ca. 0,5 m Höhe benötigt ein Fundament von etwa 40 cm Tiefe und einer ähnlichen Breite. Faustregel für die Fundamentbreite: Sie entspricht mindestens einem Drittel der Höhe der Mauer plus 10 cm zu jeder offenen Seite. 

Die Verdichtung des Fundaments erfolgt lagenweise in 20 cm Schichten mit einem Vibrationsstampfer oder einer Rüttelplatte, die einfach ausleihbar sind bei Anbietern von Mietgeräten wie Baumärkte oder auch bei Obst- und Gartenbauvereinen. Handstampfer ermöglichen übrigens keine adäquate Verdichtung. Den Graben nicht komplett auffüllen, sondern nur bis etwa 10 cm unter Geländeniveau für beispielsweise Rasen oder Plattenweg, inklusive entsprechender Ausgleichsschicht darunter.
 

Einseitige Mauern sind geneigt 

Der „Anlauf“ der einseitigen Trockenmauer, also die Neigung hin zur Hang- bzw. Böschungsseite, beträgt ca. 10 %. Dadurch wird gewährleistet, dass sich die Steine gegen die Böschung lehnen und nicht nach vorne fallen können. Das bedeutet, die unterste Mauerstein-Reihe liegt noch waagrecht, alle folgenden Reihen werden auf jeder Ebene etwas zurückversetzt bzw. leicht schräg zur Innenseite geneigt verlegt. Manchmal ergibt sich das auch aus der Form des Steins. 
Außerdem wird am Hang regelmäßig ein langer Stein (Binder) im rechten Winkel so verbaut, dass er über beide Reihen bis in die Hinterfütterung der Mauer reicht. Das ist der Bereich zwischen Trockenmauer und Erdreich, etwa 20 bis 30 cm breit, der nach jeder neuen Lage Steine mit Schotter oder Kies hinterfüllt, festgestampft und gewässert wird. Das Füllmaterial wird dadurch in alle Spalten gefüllt. Diese Sickerschicht verleiht der Mauer Standfestigkeit.
 


Steine stabil schichten 

Beim Bau gelten folgende Grundregeln: Steine sind schwer und kosten Geld! Abgesehen von der ersten Steinreihe, die aus großen Fundamentsteinen bestehen sollte, kannst Du deshalb von da an kleinere, zu- und ineinander passende Steine an der Außenkannte platzieren. In den inneren, hohlen Teil kommt Füllmaterial, das spart Muskelkraft und Kosten. Die Mauerkrone bilden größere, schwere Platten, möglichst auf einer Höhe. Alle Steine sollten "im Wasser" sein, also waagerecht liegen und mit der größten Fläche nach unten, niemals hochkant, die längste Seitenfläche zeigt nach vorne. Überflüssige Kanten und Ecken werden abgeschlagen 

Alle Steine liegen fest aufeinander, OHNE zu wackeln. Gegebenenfalls werden sie mit kleinen Steinen oder Steinsplittern fest miteinander verkeilt.  Stabilität entsteht auch durch versetzt angeordnete Stoßfugen (senkrechte Fugen), keine Kreuzfugen!

Einseitige Mauern am Hang brauchen Sickerschicht

Bei einseitigen Trockenmauern am Hang wird regelmäßig ein langer Stein (Binder) im rechten Winkel so verbaut, dass er über beide Reihen bis in die Hinterfütterung der Mauer reicht. Das ist der Bereich zwischen Trockenmauer und Erdreich, etwa 20 bis 30 cm breit, der nach jeder neuen Lage Steine mit Schotter oder Kies hinterfüllt, festgestampft und gewässert wird. Das Füllmaterial wird dadurch in alle Spalten gefüllt. Diese Sickerschicht verleiht der Mauer Standfestigkeit. 
 

Bepflanzung am besten beim Mauerbau 

Stehen die Pflanzen bereit, arbeite sie unterm Mauerbau gleich mit ein. Nachträglich geht auch, ist nur mehr Aufwand. Lege dabei die gut gewässerten Pflanzen in die entsprechenden Hohlräume waagerecht ein und befülle die restlichen Lücken mit einem Gemisch aus Sand und unkrautfreiem Oberboden so, dass (fast) alle Hohlräume geschlossen sind. Ein paar Lücken sollen als Unterschlupf für Eidechsen und Insekten frei bleiben. Die Erde muss gut angefeuchtet sein. Anschließend kann die nächste Lage Steine gesetzt werden. Zur Bepflanzung empfehlen wir heimische Pflanzen, die an Trockenstandorte angepasst sind.