Bienenweide im März, knackige Äpfel im September oder Vogelnahrung für den Winter - es gibt viele Gründe, sich für einen bestimmten Baum zu entscheiden. Doch bedenke: Die Größe Deines Gartens muss zum Baum passen, auch in 20 Jahren noch. Ein imposanter 20-Meter-Riese wird auf 200 qm Gartenfläche nicht glücklich und sein Besitzer auch nicht. Spätestens wenn das Sonnenlicht auf der Terrasse knapp oder der Weg zur Gartenhütte unbegehbar wird, greift man zur Säge. Das fördert den Neuaustrieb des Baumes und dann kommt wieder die Säge. Arbeit und Kosten wiederholen sich. Die Höhenangaben stehen übrigens in den Baum-Steckbriefen. Wie Du ihn eingräbst? Schau in die "Pflanzanleitung für Bäume"...
BEVOR Du ein Loch gräbst, platziere den Baum an Deinem Wunschplatz – notfalls am Stuhl angelehnt - und überprüfe von allen begehbaren Seiten aus, ob diese Stelle wirklich passt. Bietet er an den “richtigen” Stellen Schattenplätze? Ist sein Abstand zum Weg, der zu Komposter oder Gewächshaus führt, auch in 10 Jahren noch ausreichend? Bietet er vielleicht Sichtschutz auf der Terrasse oder sehe ich ihn vom Esszimmer aus? Und: ist der gesetzliche Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten?
Ist der Standort geklärt, kann es losgehen:
Pflanzloch jeweils so ausheben, dass für Wurzeln bzw. Ballen rundherum eine Faustdicke Platz zur Aushaubkante ist
Ballentücher, Verschnürungen und Kunststoffetiketten komplett entfernen und mit Einbuddeln beginnen
Der Ballen sollte am Ende von oben gesehen nur leicht mit Erde bedeckt sein
Bei wurzelnackten Pflanzen (ohne Erde u. Ballen): mehrmals vorsichtig anlupfen, damit die Erde zwischen die Wurzeln fällt
Pflanzen nochmals senkrecht ausrichten und rundherum einmalig gut festtreten, abgebrochene Äste zurückschneiden
Etwas Erde bleibt übrig. Damit formst Du einen Gießrand oder Wall, der das Gießwasser daran hindert, abzuhauen
Am Ende gut wässern. Danach regelmäßig 1x/Woche. Später dann nach Bedarf, wenn die Erde trocken ist, mit Fingerspitzengefühl. Nach 2 Jahren sollte der Baum angewachsen sein und benötigt nur bei längerer Trockenheit Wassergaben.
Ist Dein Baum höher als 2 m, brauchst Du einen Baumpfahl, der den Baum bei starkem Wind vor dem Umfallen schützt. Schlag ihn in die Erde, BEVOR Du Deinen Baum pflanzt und senkrecht ausrichtest (siehe oben). Die Pfahllänge richtet sich nach der Größe Deines Baumes, d. h. der Pfahl endet NACH dem Einschlagen etwa da, wo die ersten Äste beginnen. Hast Du einen Baum, der von unten beastet ist, rechnest Du mit einer Pfostenhöhe von etwa 2/5tel der Baumgröße PLUS dem Stück, das Du in die Erde geschlagen hast.
Bei Bäumen zwischen 2 bis 4 m Höhe genügt ein Baumpfahl auf der Wetterseite (i. d. R. Westen), bei größeren brauchst Du zwei Pfähle, die dann west- und ostseitig eingeschlagen werden. Da der Baumpfahl nur etwa 2 Jahre seinen Dienst versehen muss, braucht er nicht mit Holzschutzmittel behandelt sein, d. h. Du kannst ihn anschließen zersägen und verheizen.
Zum Schluss brauchst Du noch Kokosstrick, der Baum und Pfosten verbindet. Bindetechnik: Kokosstrick doppelt nehmen, über den Pfosten eine Schlinge legen und (je nach Baumgröße) eine bis mehrere Achterschlingen zum Baum und wieder zurücklegen.
Danach vom Baum her beginnend, in engen Wickeln Schlaufe um Schlaufe um den Kokosstrick legen und am Pfosten verknoten. Zur Sicherung gegen Verrutschen wird noch ein kleiner Nagel unterhalb vom Knoten eingeschlagen und nach oben umgebogen.